Wie und wie viel beschäftigt ihr euch mit euren Babys?

  • Hallo zusammen,


    nachdem sich unser Alltag mit unseren 8 Wochen alten Lieblingen einigermaßen eingespielt hat, macht sich eine neue Unsicherheit breit: Wie viel Beschäftigung brauchen die Kleinen? Uns ist klar, dass das von Kind zu Kind individuell verschieden ist und es keine allgemeine Anleitung gibt. Aber ich wüsste gern mal, wie ihr das so handhabt.


    Bei uns sieht es zur Zeit so aus, dass wir die Kinder nach der "Grundversorgung" (Flasche geben, Wickeln, Bäuerchen, beruhigen, etc.) wieder hinlegen - tagsüber in den Laufstall im Wohnzimmer als Stubenwagen, nachts natürlich ins Bettchen neben uns. Beim Füttern und Wickeln etc. sprechen wir viel mit ihnen, aber wenn wir mit der Grundversorgung durch sind, haben wir nicht so viele Nerven, uns noch weiter mit ihnen zu beschäftigen; meist müssen wir dann selber essen, oder die Wäsche aufhängen, oder einfach den eigenen Rücken mal entspannen etc. Manchmal hab ich Sorge, ob unsere Kinder sich vielleicht geistig/sozial verzögert entwickeln, weil wir sie nicht den halben Tag lang bespaßen (können). Ist das berechtigt oder Quatsch?


    Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie diese Bespaßung bei 8 Wochen alten Babys aussehen könnte; über ihrem Laufstall haben sie seit einer Weile ein Mobile, dass sie gerne mal beobachten, wenn es sich dreht. Und manchmal schauen sie uns auch eine kleine Weile direkt in die Augen, wenn wir mit ihnen sprechen. Aber halt nicht immer und nicht sehr lange; ich habe oft das Gefühl, dass sie für ihre Umwelt noch nicht so richtig offen sind. Sie nehmen sich auch gegenseitig kaum wahr (ist zumindest mein Eindruck, aber der kann ja auch trügen...).
    Wir möchten auch einen DELFI-Kurs mit ihnen machen, aber das wird wohl noch eine Weile dauern.


    Wie macht ihr das denn so?

  • Ich würde Babyjahre vom Largo als Buchempfehlung in den Raum werfen... Da wird u.a. aufgezeigt welche Bedürfnisse und Fähigkeiten wann vorhanden sind. Glaube das würde euch schon stark helfen können...

    Grüße, Sven


    _________________________________
    Zwillingspapa eines Pärchens, geboren im Juni 2015

  • Hallo, also in dem Alter brauchen sie auch noch nicht viel mehr Bespassung wie eure Nähe und Stimme! Ich kenne aber diese Gefühle ganz genau von mir! Ich hatte auch immer Angst, dass ich mehr tun muss und sie nicht einfach so rumliegen können...


    Ich finde es wichtig viel mit ihnen zu sprechen, erzähl ihnen dass du grad die Wäsche machst oder dass Mama sich grad was kocht etc... Immer wieder vorbeigehen, mal anders lagern (echt wichtig für Kopf!), streicheln, anlächeln.... Da wissen sie, du bist da, du kümmerst dich, sie hören dich, das sind alles schon genug Reize in dem Alter...der REst spielt sich alles ein. Wenn du merkst, dass sie "wacher werden", was sicher bald kommt, dann macht es auch mehr Spass ihnen mal mit ner Handpuppe oder ihrem Schmusetuch (war bei uns der Renner, Herr Schaf) ne "Geschichte" zu erzählen. Oder viel zu Singen, das mögen sie eigentlich immer... Und dann kommt eh auch schon bald das Mobile ins Spiel (also das Ding zum drunterlegen und greifen) da werden sie schon mal viel zu tun und zu entdecken haben. Ich weiß noch, dass meine Maus mit 3 Monaten über Tage verbissen geübt hat, das Männchen mit der Klingel zu greifen, bis sie es dann endlich geschafft hatte und sooooooooo glücklich war und gegluckst hat _herzi_ . Und der faulere Bruder lag daneben, hat zugeschaut und war dadurch auch bespannst ;)


    Sei einfach um sie rum, schließe sie mit ein und mehr brauchen sie in dem Alter noch nicht. Und den Rest fordern sie ja eh lautstark ein ;)

  • Ich kann dir das nicht mehr sagen. Im Nachhinein war es jedenfalls so, dass meine Kinder eher wenig Action wollten und zum Beispiel wenn die Omas da waren, immer gebraucht haben, um wieder runter zu kommen. Jeder Termin außerhaus war auch Stress für meine Kinder.


    Durch die ganzen Kursangebote ab Geburt und die Riesenauswahl an Babyspielzeug kann man schon das Gefühl bekommen, man würde den Kindern etwas vorenthalten, wenn man nicht auf jeden Zug aufspringt.
    - Hinterher wird dann gejammert, dass sich der Nachwuchs keine 3 Sekunden selbst beschäftigen kann...
    Im ersten Jahr brauchen Kinder meiner Meinung nach eigentlich NICHTS außer Eltern, die auf ihre Bedürfnisse eingehen.


    Hör auf deinen Bauch. So lange sich deine Kinder nicht beschweren geht es ihnen gut.
    Ich würde sie tagsüber in dem Alter so oft wie möglich auf den Bauch legen und nackig strampeln lassen.

  • Ich würde Babyjahre vom Largo als Buchempfehlung in den Raum werfen... Da wird u.a. aufgezeigt welche Bedürfnisse und Fähigkeiten wann vorhanden sind. Glaube das würde euch schon stark helfen können...


    Ihr seid doch aus Dresden, oder? Wenn du es noch nicht hast, kannst du es dir gern bei mir abholen.

  • Ich würde Babyjahre vom Largo als Buchempfehlung in den Raum werfen...


    Witzig - genau dieses Buch hat ja bei mir erst das Gefühl ausgelöst, dass wir zu wenig tun... Da ist so viel von "sozialem Spiel" die Rede, Interaktion zwischen Baby und Eltern, Nachahmung etc., dass ich das Gefühl bekomme, wir wären Rabeneltern die ihre Kinder verkümmern lassen, und unsere Kinder wären unterentwickelt... _tüüüte_ Zum Beispiel die viel beschriebene Nachahmung von Gesichtsausdrücken oder Mundstellungen durch die Babys kann ich bei unseren Kleinen nicht beobachten, jedenfalls nicht bewusst.


    Ich hatte auch immer Angst, dass ich mehr tun muss und sie nicht einfach so rumliegen können...


    Ja, genau das meinte ich!! Das trifft es ziemlich gut.


    Hör auf deinen Bauch. So lange sich deine Kinder nicht beschweren geht es ihnen gut.


    Naja, oft beschweren sie sich ja und ich weiß nicht warum... dann probier ich die ganze "Liste" durch und nichts scheint zu helfen. Wenn ich dann meinen Mann mitten am Tag von der Arbeit herbeitelefoniere, kriegt er die Lage oft ziemlich schnell in den Griff. Manchmal braucht er das schreiende Baby nur auf den Arm zu nehmen und es wird ruhig (warum nicht bei mir?), manchmal gibt er noch mal die Flasche und es hilft, obwohl ich das auch schon ohne Erfolg probiert hatte... dann fühl ich mich erst recht so richtig unzulänglich und als schlechte Mutter. Kann man was gegen dieses Gefühl tun? _schäm_


    Ach und wenn es die Zeit bei der Grundversorgung zu lässt, dann sind halt Massagen/ Streicheln/ Reden/ Singen beim Wickeln wirklich schön für die Kleinen!


    Wir versuchen, viel mit den Kleinen zu reden. Und wenn mir grad nicht nach Reden ist oder ich nicht mehr weiß, was ich plappern soll, dann sing ich ihnen beim Wickeln irgendwas vor.
    Ich versuch auch, die Kleinen jeden zweiten Tag (also jeden Tag einen) mal für eine Weile ins Tuch zu nehmen, damit sie ein bisschen kuscheln können und einfach "dabei" sind und nicht nur so im Laufstall "abgelegt" sind. Aber oft schaff ichs nicht mit dem Tuch, weil es im Laufe des Tages nirgendwo rein passt.


    @Cori, danke fürs Angebot, aber wir haben das Buch schon!

  • Ich kann mich erinnern, dass ich mir diese Gedanken etwa in dem Alter auch gemacht habe. Mehr noch als sie dann etwas älter waren und mein Mann wieder arbeiten ging (ab 3 Monate). Da war ich dann den ganzen Tag allein zu Hause mit den Zwergen und hab auch gedacht: Ob ich wohl genug mache? Ich müsste sie vielmehr... besingen/bekuscheln/bespielen... Hab damals auch viel hier im Forum gelesen.


    Aber ich denke, wenn man auf seinen Bauch hört, liegt man schon ganz gut. Ich meine, Du kannst nicht 24/7 die Kinder betüddeln und das ist wahrscheinlich meistens auch nicht nötig. Ich denke, als Eltern bekommt man da doch auch ein Gefühl dafür, was die Kinder brauchen. Ich habe - wie andere schon schrieben - viel erzählt, was ich grad mache (kochen, schnibbeln, putzen, Kaffee trinken...), hab sie mitgenommen, wenn ich ins Bad bin oder oder, hab versucht beim Stillen immer lange zu kuscheln und eben beim Pflegen auch zu kuscheln, Späßchen zu machen, später habe ich dann angefangen sehr viel zu singen, das lieben sie heute noch Die Kinder waren aber auch echt zufrieden, einfach nur unter ihrem Mobile zu liegen und zu gucken. Das hab ich dann hin und wieder mal angestoßen oder gedreht und eben immer wieder mit ihnen Gesprochen und Blickkontakt gesucht, aber ohne ständig neben ihnen auf dem Boden zu liegen.


    Mit etwa 6 Monaten bin ich dann auch einmal in der Woche in so eine Art Pekip gegangen, aber nur einmal pro Woche. Das war für uns eine sehr schöne Zeit und auch sehr inspirierend dann für zu Hause durch die Fingerspiele und Lieder, die wir dort kennengelernt haben.


    Sicherlich ist jedes Kind anders und man kann das nicht so generell sagen, aber bspw. habe ich schon das Gefühl, dass unsere Jungs auch dadurch recht zufrieden waren, dass wir nicht wie so Fliegen ständig um sie rumgekreist sind (hier Gerassel... ne, magst Du nicht?... dann vielleicht das Greifspielzeug? ... Auch nicht? ... Dann probieren wir mal ein Fingerspiel... ). Bei einem befreundeten Pärchen war es so und ich hatte das Gefühl, dass sie das Mädel dadurch ganz kirre machten und die Kleine gar nicht zur Ruhe kommen konnte. Mag natürlich aber auch sein, dass die Kleine die Ansprache und Aufmerksamkeit einfach mehr brauchte als unsere beiden. Da will ich nicht richten....


    Ich denke, Du machst das schon richtig. "Babyjahre" hab ich nicht gelesen, aber ich hatte eine zeitlang die Spieletipps für jede Lebenswoche bei babycenter oder so verfolgt und da waren zum Teil Sachen dabei, die meine beiden einfach überhaupt nicht gejuckt haben. (Bsp.: telefonieren für 3 Monate alt, 4. Woche). Ich hab das dann recht schnell aufgegeben und mir selbst Sachen ausgedacht, die sie interessant finden könnten.


    Und was Du schreibst, dass Dein Mann "die Lage dann schnell wieder in den Griff bekommt"... da spüren die Zwerge vielleicht Deine eigene Unsicherheit, kann das sein? Ich hab in solchen Situationen in dem Alter dann einfach oft beide zu mir ins Bett genommen und neben mir kuschelnd/stillend waren sie super zufrieden und wir hatten ruhige Kuschelstunden im Bett. Vielleicht hilft das bei euch auch?


    Ach so und dann haben wir ungefähr in dem Alter auch angefangen sie - mit Handtuchrolle unter der Brust - mal auf den Bauch einander gegenüber zu legen. Das fanden sie meist auch eine Weile - Dauer zunehmend - interessant.

  • Witzig - genau dieses Buch hat ja bei mir erst das Gefühl ausgelöst, dass wir zu wenig tun... Da ist so viel von "sozialem Spiel" die Rede, Interaktion zwischen Baby und Eltern, Nachahmung etc., dass ich das Gefühl bekomme, wir wären Rabeneltern die ihre Kinder verkümmern lassen, und unsere Kinder wären unterentwickelt... _tüüüte_ Zum Beispiel die viel beschriebene Nachahmung von Gesichtsausdrücken oder Mundstellungen durch die Babys kann ich bei unseren Kleinen nicht beobachten, jedenfalls nicht bewusst.


    Bin ja selbst noch in der Theorie-Phase (meine Frau ist bei 32+4) sm_lachen1


    Aber ich würde mir da noch keinen Kopf machen. Der Zeitraum, der angegeben wird, ist ja 0-3 Monate und und ihr seit ja "eigentlich" erst bei 6 Wochen. Die 0-3 Monate sind zusätzlich sicherlich ein grober Zeitraum...

    Grüße, Sven


    _________________________________
    Zwillingspapa eines Pärchens, geboren im Juni 2015

  • Und was Du schreibst, dass Dein Mann "die Lage dann schnell wieder in den Griff bekommt"... da spüren die Zwerge vielleicht Deine eigene Unsicherheit, kann das sein?


    Durchaus. _tüüüte_ Hab das sogar mal in einer Reportage gesehen: Junge Mutter versucht über eine ganze Weile, das Baby zu beruhigen, und schafft es nicht - Papa kommt ins Zimmer, schnappt sich das Baby und schwupps ist Ruhe. Weil das Baby merkt: Da ist jemand "Neues", der noch entspannt ist, oder so ähnlich.
    Das hilft mir nur leider nicht viel... ich kann meinen Mann ja nicht jeden zweiten Tag nach Hause zitieren, weil ich die Kinder nicht ruhig kriege oder nicht weiß, was sie haben.
    Noch dazu ist er nächste Woche für 3 Tage auf Dienstreise und ich werde langsam panisch, wenn ich daran denke... Ich bekomme zwar jeden Tag für ein paar Stunden Unterstützung von Verwandten, aber eben nur ein paar Stunden (die müssen ja auch arbeiten...), und die Nächte muss ich dann auch alleine machen. Ich hab echt Angst, dass ich vor Schlafmangel und Erschöpfung umfalle... _wswsw_

  • Es wird sich alles einspielen! glaub an dich! die situation ist doch noch so neu für dich und euch alle! du wirst über die Zeit auch deine tricks bekommen, wie du wo am besten reagieren kannst (deine genannte Liste wird kürzer werden ;) und vorallem was deine Kinder brauchen/wollen. Ob sie die Aktion tut gut Kinder sind, oder wie meine, eher die jetzt lieber a bisserl ruhiger und kuscheln... Und wenn gar nicht mehr hilft und jeder nur noch weint (inklusive dir), dann raus mit dem Kinderwagen! (auch wenn sie am Anfang weinen) aber zu 95% hört das auf und sie werden ruhiger und du auch...



    Und die Kinder werden auch leichter/anders. Dir stehen jetzt dann eh erstmal die "goldene 3 Monats Phase" ins Haus (irgendwas um den 3. Monate rum, da sind sie echt plötzlich voll ruhig und lieb! kann ich von fast allen Müttern bestätigen sm_daumen
    Und die Situation mit dem Vater wirst du noch dein Leben lang haben! Meine Kinder sind total "ätzend" drauf, ich bin kurz vorm Anfall, der Papa kommt heim und Schwups! alles total friedlich! herzlichen Dank! 8_h


    Die Dienstreise wird aufgrund der Nächte sicher knackig, aber wenn du weißt es kommt am Tag noch jemand, ist das immer so ein mentaler Rettungsanker ala ich bin nicht allein! und dann einfach hinlegen und schlafen, oder sich wenigstens einfach rausnehmen, das ist ganz wichtig! die verwandten schaffen das auch allein (daran muss man nur selbst erstmal glauben!)


    Hast du ne Federwiege? die ist echt Gold wert am Anfang. Ein Kind in die Wiege, eins aufm Arm und schuckeln was das Zeug hält...
    Und ansonsten kann ich dir nur empfehlen, singen, tragen, singen, tragen... Singen beruhigt nämlich mehr die Mutter bzw hält dich vom heulen und durchdrehen ab sm_daumen

  • und noch n Tipp und dann hör ich zum klugshceissern auf ;)
    ich hab von Anfang an in jeder Schreistunde immer Bruder Jakob gesungen (geht auch ohne Hirn nachts im Halbschlaf in Endlosschleife ;)... und meine Kinder lassen sich heute noch mit Bruder Jakob beruhigen. Egal ob beim Arzt, in der Kita von den Erzieherinnen oder wenn sie sich weh getan haben. Das ist irgendwie gekoppelt mit "Mama ist da, alles ist gut! "


    Kann ich nur empfehlen: also einfach immer das gleiche ruhige Lied, egal welches!

  • Ich hätte mir seeehr gewünscht, die Zwillis überhaupt mal ein Weilchen hinlegen zu können... In dem Alter waren sie ständig auf dem Arm, v.a. wegen der Spuckerei...
    Dass Du beim Wickeln usw. mit ihnen redest, ist das Wichtigste. Und wenn ihr mit dem Kiwa unterwegs seid. Wie viele Eltern sehe ich, die stundenlang nur aufs Handy gucken...
    Meine Nr.2 war also Baby super pflegeleicht. Dafür hatten wir mit Nr. 1 zu der Zeit große Schwierigkeiten (Epilepsie, starke Spastiken, Reflux usw.). Da musste Nr. 2 oft hinten anstehen.
    Eine kinderlose Freundin fand auch, dass ich ihn als Baby zu wenig förderte: "Du kannst ihn doch jetzt nicht schon wieder in die Wiege legen, er ist doch wach" - aber ich musste halt den Alltag mit behindertem Kind udn Arbeit managen und war dem Kleinen dankbar, dass er auch wach mal gerne einfach nur da lag.
    Und er sprach mit zwei Jahren fließend in langen Sätzen - viel besser als die Zwillis, die ich nie hinlegen konnte...
    Genieß die Babyzeit, wenn die Kleinen Dich lassen :)

  • Da bin ich jetzt fast ein bisschen neidisch dass du die beiden so gut ablegen kannst.
    Unsere haben ihre Beschäftigung und Bespaßung immer recht schnell eingefordert und ließen sich nur mal ein paar Minuten unter das Mobile legen. ...


    Und auch heute mit 11 Monaten brauchen sie mich noch sehr beim spielen. ..

  • Hast du ne Federwiege? die ist echt Gold wert am Anfang. Ein Kind in die Wiege, eins aufm Arm und schuckeln was das Zeug hält...


    Nein, haben wir nicht, aber unser Laufstall (= Stubenwagen) hat Rollen, und den schuckeln wir dann halt. Geht auch mit den Füßen, wenn ich eigentlich essen oder ein Kind füttern muss.


    Und ansonsten kann ich dir nur empfehlen, singen, tragen, singen, tragen... Singen beruhigt nämlich mehr die Mutter bzw hält dich vom heulen und durchdrehen ab


    Danke, das ist ein guter Tipp mit der Selbst-Beruhigung! Ich singe immer abwechselnd "Der Mond ist aufgegangen" oder "Weißt du wieviel Sternlein stehen"...


    Dass Du beim Wickeln usw. mit ihnen redest, ist das Wichtigste. Und wenn ihr mit dem Kiwa unterwegs seid. Wie viele Eltern sehe ich, die stundenlang nur aufs Handy gucken...


    Also im KiWa reden wir ehrlich gesagt überhaupt nicht mit ihnen... da schlafen sie ja, oder sie sind gefühlt so weit weg von uns, das würde sich für mich wie ein Selbstgespräch anfühlen... Beim KiWa-Schieben unterhalten mein Mann und ich uns, oder wenn ich allein gehe, rede ich gar nicht.


    Da bin ich jetzt fast ein bisschen neidisch dass du die beiden so gut ablegen kannst.


    Naja, das kam jetzt vielleicht falsch rüber; einfach so ablegen ist natürlich auch nicht. ;) Je nach Phase ist das mit viel Schuckeln, Singen, Mobile/Spieluhr anmachen, minütlich Schnuller wieder reinstecken und Streicheln verbunden. Aber wenn sie ruhig sind, überlassen wir sie halt auch mal sich selbst und machen was anderes, was halt gemacht werden muss.

  • Himbeertorte: ich finde ihr macht das momentan genau richtig! Mach es so, wie es dir dein Bauchgefühl sagt und lass dich nicht von Büchern verunsichern.

    Carina mit dem doppelten Lottchen


    sm_sp2P. geb. am 22.03.2012 um 09:28 Uhr (31+3)
    sm_sp2L. geb. am 22.03.2012 um 09:29 Uhr (31+3)

  • Himbeertorte: ich finde ihr macht das momentan genau richtig! Mach es so, wie es dir dein Bauchgefühl sagt und lass dich nicht von Büchern verunsichern.



    genau das wollte ich auch sagen. Ich finde, dass heutzutage wirklich schon viel zu viel gefördert wird und mit vielen Kursen die Kinder überfordert werden. Aber auf sein Bauchgefühl zu hören, das vergessen viele.


    Wenn sie es bei uns zuließen lagen sie auch im Laufgitter (hatten wir als Tagesbett quasi umfunkioniert) - später dann auch auf dem Boden unter so einem Spielbogen. Sie saßen viel bei mir in der Küche in einer Wippe - das haben sie geliebt. Da habe ich aber auch nicht extra mit ihnen geredet.

  • Ich stimme Carina zu. Ich hab bei unserem ersten Kind auch dagesessen und überlegt, ob ich nicht mit dem Baby irgendwie spielen müsste (sie war 4 Wochen alt), man könnte ja was verpassen und das Kind wäre dann irgendwie hinterher. _bsssssss_


    Völliger Quatsch. Man muss für sein(e) Baby(s) da sein, natürlich, aber anfangs ist doch außer schlafen, wickeln, essen, wieder schlafen nicht viel los. Irgendwann werden sie mal etwas länger wach sein, dann studieren sie interessiert die Rauhfasertapete oder die Regentropfen am Fenster. Und das reicht denen auch. Wenn das Interesse an Rassel und Co. erwacht, bekommt man das schon irgendwie mit.


    Ich rede beim Kinderwagenschieben nicht mit den Babys, bin schon froh, wenn ich nicht immer reden muss...


    Mach einfach Dinge, die dir auch Spass machen oder dich entspannen (z.B. Spaziergang mit Kinderwagen, Tasse Tee trinken und Babys anschauen, mit den Babys auf dem Sofa kuscheln und sie in deinem Arm einschlafen lassen). Wenn du entspannt bist, sind die Babys auch gleich besser drauf.


    Ich habe übrigens immer "der Kuckuck und der Esel" gesungen, da kam die Große irgendwann auch gut runter. Bei den Zwillingen singe ich was anderes (nach gefühlten 455 Mal kann ich es einfach nicht mehr hören sm_; )

  • Hallo, ich weiß noch, dass eine Freundin in dieser Zeit kam und meinte, du musst ihnen was bieten 8_h ! Sie einzeln im Haus rumtragen, alles in Ruhe zeigen und erklären. So ein Quatsch, hätte ich auch gar nicht geschafft. Mit solchen Kommentaren von Leuten ohne Zwillingserfahrung konnte ich echt schlecht umgehen.
    Ich denke auch, du machst alles richtig. Du wirst merken, wenn sie mehr "Bespaßung" benötigen (dass wird wohl nicht mehr sooo lange dauern). Da gab es bei uns etwas später so kleine Greiflinge, Rasseln, Stoffbücher und auch diese Softwürfel mit Spiegel und anderen Elementen zum Erforschen. Und klar einen großen Spielbogen für zwei auf der Krabbeldecke. Diese Sachen kannst du ja schon mal bereit legen. Die Farberkennung läuft jetzt an, es sollte u. U. aktuell schon sehr interessant sein, etwas in der Richtung zu zeigen.
    Im Alter von deinen Beiden geht es ja noch nicht so um das Spiel, sondern eher um die Beschäftigung mit den Kindern. Wobei ich immer meine, dass es besser ist, lieber wenig intensiv, als dauerhaft nebenbei (Qualität statt Quantität). Wickelzeit verlängern mit Massage und kleinen Bewegungsübungen wurde ja schon genannt (ist ja auch eine kleine "Exklusivzeit" für jedes Kind. Wenigstens einmal am Tag habe ich mir die Zeit genommen. Und natürlich möglichst viel kuscheln.
    Ich weiß nur noch, dass ich zwischen füttern, wickeln, waschen, vorbereiten wenig Zeit hatte. Aber ich habe dennoch jeden Tag mal etwas liegen lassen, mich zwischen die Kinder gelegt und laut vorgelesen (Der kleine Prinz z. B. oder irgendwelche Kurzgeschichten, die auch mich interessiert haben). Das war für uns alle eine schöne Zeit der Entspannung. Außerdem hatte ich irgendwo gelesen, dass sich im ersten Jahr das Sprachverständnis entwickelt und es Kindern, die viel vorgelesen bekommen, später leichter fällt. So habe ich einfach das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Tatsächlich sprechen unsere Kinder auch überdurchschnittlich gut, haben einen großen Wortschatz. Ob es jetzt wirklich in Verbindung steht, keine Ahnung! Hat aber Spaß gemacht.
    Und ganz viel gesungen habe ich auch. Auch "Bruder Jacob" in drei Sprachen, sonst wäre ich irre geworden. Man singt ja tausendmal dasselbe ... Beruhigt einen selbst aber auch ungemein. Wenn sie abends sehr quengelig waren, ich war meist allein, dann habe ich klassische Musik angemacht. Vor der Bettgehzeit habe ich beim Wickeln immer die Filmmusik "Ziemlich beste Freunde" gehört. Das war für uns immer sehr beruhigend.
    Die Seite von Baby-Center kann ich dir übrigens sehr empfehlen. Auch, wenn nicht alle Tipps und Informationen hundertprozentig passen, fand ich die Seite immer sehr hilfreich, auch zu den Entwicklungsschritten. Ist eben kurz und knapp verfasst. Für große Buchratgeber hatte ich irgendwie nie Zeit, passte auch nicht richtig.
    Vieles habe ich nach Bauchgefühl entschieden, im Rückblick war das alles gut und richtig. Also nur Mut, du wirst alles richtig machen. Und mit der Dienstreise: Da kann ich deine Sorgen sehr gut verstehen, weil ich auch so oft allein war. Manchmal musste ich rausgehen, weil die Tränen kamen, ich nicht mehr wusste, was ich zuerst machen soll mit zwei schreienden Kindern. Irgendwie ging aber immer alles ganz gut. Manchmal macht man sich vorher zu viele Sorgen. Dennoch, wenn es geht, würde ich mir für den Fall der Fälle Unterstützung auf Abruf sichern.
    Du schaffst das!

  • Ich habe nicht alles gelesen, aber hier meine spontane Antwort auf die Anfangsfrage:
    Ich finde es immer wichtig, die Kinder dabei sein zu lassen im Alltag. Viel mit ihnen sprechen, singen, bei ihnen sein, ihnen zeigen und erklären, was man macht, liebevoll sein, schmusen, Körperkontakt halten. Wenn die Kinder sehen und mitbekommen, was Mama und Papa machen, wenn die Eltern beim Wickeln schmusen und ein Fingerspiel machen, wenn sie singen und sprechen - dann IST das Unterhaltung und Beschäftigung. Und zwar eine, wodurch die Kinder sehr viel lernen und eine innige Beziehung zu den Eltern aufbauen können. Wenn den Kindern darüber hinaus langweilig sein sollte, werden sie das schon zeigen. Man lernt mit der Zeit, das Schreien zu interpretieren: Hunger? Schmerzen? Oder eben Langeweile? Dann kann man immer noch eine Extra-Portion Bespaßung einbauen. Das wird mit der Zeit ja ganz von alleine mehr. Dann werden Spielzeuge interessant und die Kleinen beschäftigen sich mal eine Weile alleine und sind trotzdem gut unterhalten.
    Eure Babys bekommen keine Entwicklungsverzögerung, nur weil sie nicht an Babykursen teilgenommen haben etc. Seid für sie da und lasst sie aktiv teilhaben! Das macht Ihr ja schon! Und hört auf Eurer Gefühl! Ich wünsche Euch viel Freude!