Er mag sie nicht...?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich war länger nicht hier. Habe oft reingeschaut und interessiert gelesen. Nun liegt mir etwas auf der Seele...


    Meine beiden (Junge und Mädchen) sind inzwischen 25 Monate alt und spielen GAR NICHT miteinander. Auch nicht nebeneinander.


    Sie versucht es oft. Geht auf ihn zu. Will ihn sogar oft trösten und kuscheln. Er stößt sie immer weg und sagt, dass sie weggehen soll.


    Es bricht mir das Herz. Sie ist so süß zu ihm und bemüht sich so sehr. Sie liebt andere Kinder und hätte mit ihm ihre totale Erfüllung - einen ständigen Spielgefährten. Doch er mag keine anderen Kinder und sie scheinbar auch nicht.


    Das macht mir Sorgen. Er müsste doch allmählich Sozialverhalten zeigen. Oder?


    Hat evtl jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Liebe Grüße

    Mitzi

  • Liebe Mitzi,


    ich kann dieses Verhalten auch bestätigen. Bei uns (zwei Jungs) gab es diese Phase quasi ab Geburt bis ungefähr 3,5 Jahre und ich fand das auch total befremdlich. Dann wurde auf einmal ein Schalter umgelegt und seitdem sind die Beiden (jetzt fast 7) trotz aller Verschiedenheit ein Herz und eine Seele und zeigen auch eine starke Gedankenverbundenheit. Seit ca. einem Monat schlafen sie sogar gemeinsam in einem Bett weil es so schön kuschelig ist. Streiten wie die Kesselflicker ist aber trotzdem auch an der Tagesordnung...


    Lieben Gruß

  • So, nun hab ich ein paar Minuten mehr. Zweijährige Kinder spielen in der Regel noch gar nicht zusammen. Sie brauchen auch selten andere Kinder, sie müssen erstmal ihr eigenes ICH verstehen und kennen lernen. Viele zweijährige sind mit anderen Kinder total überfordert und überreizt. Auch wenn uns Regierung und Eltern die Ihre zweijährigen in die Fremdbetreuung geben etwas anderes Suggerieren.


    Bevor es aber hier gleich böse Kommentare hagelt, auch ich habe meine Zweijährigen damals in die Fremdbetreuung gegeben, da ich schlichtweg Geld verdienen musste/wollte……


    Richtiges soziales verstehenund handeln fängt erst rund um den dritten Geburtstag an. Empathie sogar erst um den vierten herum.


    Also, kein Grund zur Sorge :)

  • Liebe AnneHermanns,


    danke für deine Erfahrungen. Das beruhigt mich. Ich lese gelegentlich noch in einem anderen Zwillingsforum mit und dort sind alle, wirklich alle, Zwillinge spätestens ab 2 Jahren verkuschelt und spielen miteinander.


    Das hat mir echt Kopfzerbrechen bereitet.


    Liebe Grüße

    Mitzi

  • Liebe Katinka1979,


    lieben Dank für deine Antwort.


    Ich hatte auch immer überall gelesen, dass Kleinkinder allenfalls nebeneinander spielen. Nicht aber miteinander.


    Aber überall im www lese ich nur von Zwillingen, die schon viel früher eine starke Bindung zeigen. Und ich merke und beobachte es ja auch bei meiner Tochter - sie will so gerne so viel Interaktion mit meinem Sohn. Nur möchte er das halt so gar nicht. Er gibt ihr nicht mal Dinge direkt. Er gibt sie mir und sagt, ich soll ihr zB das Kuscheltier geben, wenn ich etwa vorher gesagt habe, dass es nicht nett war, es ihr wegzunehmen.


    Er will auch auf Spielplätzen immer weg von anderen Kindern und sie will sofort hin und verfolgt andere Kinder dann förmlich.


    Es tut mir einfach so leid für sie. Sie wird so oft zurückgewiesen und das wird sie wahrscheinlich auch ein Stück weit prägen.


    Liebe Grüße

    Mitzi

  • Hallo Mitzi,

    ich glaube du machst dich da völlig unnötig verrückt. Meine Zwillinge sind und waren nie miteinander verkuschelt. Eine innige Liebe kann ich hier zuhause nur selten beobachten. Ganz im Gegenteil. In manchen Situationen würden sie sich gegenseitig umbringen wenn sie könnten oder sie gönnen beide dem anderen nicht mal den sprichwörtlichen Dreck unterm Fingernagel.


    Aaaaaaber: wenn es hart auf hart kommt halten sie zusammen. Wenn wir als Eltern nicht dabei sind verteidigen sie sich gegenseitig bis aufs Blut und passen auch aufeinander auf. Wenn der andere krank oder verletzt ist, und ich meine richtig krank. Ein leichter Schnupfen reicht da nicht. Sind sie beide sogar richtig fürsorglich zueinander.


    Meist aber buhlen sie um meine Aufmerksamkeit, um die der Großeltern und am allermeisten um die ihres Vaters. Und sie gehen wirklich nicht zimperlich miteinander um. Das war auch schon immer so.

    Trotzdem würde ich sagen meine Kinder sind ganz normal entwickelte Kinder, die glücklich und zufrieden sind. Ich glaube auch dass es noch so sein wird wenn sie erwachsen sind:)


    Mach dir nicht allzuviele Gedanken. Kinder können eine ganze Menge vertragen, aushalten und sind nicht so empfindlich. Ich glaube eher dass dein Mutterherz zu sehr empfindsam ist. Und das ist auch gut so, die Natur hat das schon gut so eingerichtet :)


    Alles liebe

  • Hallo Mitzi,

    unser Pärchen fällt definitiv auch nicht in die Kategorie "ein Herz und eine Seele". Er wollte zwar früher in der Krippe immer wissen wo sie ist, aber wenn er sie dann gesehen hat, war seine Welt in Ordnung und jeder hat seine Sachen weiter gespielt. Zu Hause haben sie vielleicht Mal eine Minute gekuschelt und dann hat es beiden auch wieder gereicht. Zusammen in einem Bett haben sie außer in den ersten Wochen nie mehr geschlafen. Mittlerweile ist schon Gemecker, wenn sie sich im Urlaub ein Zimmer teilen müssen. Unsere sind jetzt 8 und sagen beide, dass sie lieber nur die kleine Schwester, aber nicht den Zwilling als Geschwisterkind hätten. Wenn sie es Mal schaffen eine Stunde zusammen zu spielen, dann sieht es hinterher entweder so aus als hätte eine Bombe eingeschlagen oder sie machen irgendwas, was sie eigentlich nicht machen dürfen. Ansonsten dauert es nie lange bis es das größte Geschrei gibt und man teilweise dazwischen gehen muss. Anderen gegenüber sind sie durchaus hilfsbereit und können mit ihnen spielen. Es darf bei uns halt nur nicht der Zwilling sein.

  • Danke für den Hinweis aus der Krippenerziehung. Ich habe meine bewusst erst möglichst spät in Fremdbetreuung gegeben und mir vorwerfen lassen müssen, dass ich ihnen wichtige Erfahrungen mit anderen Kindern nehmen würde. Aber sie hatten Freunde, kannten andere Kinder und waren zu Hause zu dritt - mehr braucht es nicht. Schon gar nicht unter 2 Jahren.


    Ich möchte dich auch beruhigen. Bei meinen läuft das phasenweise ab. Zu Hause können sie schön zusammen spielen, müssen aber nicht. Im Kindergarten waren sie ein so unzertrennliches Team, haben sich gegenseitig gestützt und verteidigt, dass uns unbedingt zur gemeinsamen Einschulung geraten wurde. Sie brauchten einander und hatten keine Nachteile dadurch. Weder sie selbst noch der Kindergarten noch wir konnten uns eine Trennung vorstellen. Ein Jahr später sah es schon ganz anders aus, da hat einer am anderen gehangen, während die andere lieber neue Freunde kennenlernen wollte. Im Rückblick wäre eine getrennte Einschulung also doch besser gewesen (aber hinterher ist man immer schlauer!).

    Mal sind sie für sich, mal schlafen sie tagelang im Zimmer des anderen. Und auch nur die Zwillinge, die Große hat damit nichts am Hut. Sie will immer ihr Zimmer für sich alleine haben. Das wollte ich früher als Älteste von 3 auch immer, während meine Geschwister kein Problem mit einem gemeinsamen Zimmer hatten. So sind sie alle verschieden und sie sind alle in Ordnung!

    Wenn ich so zum Alter deiner Kinder zurückdenke - da haben sie durchaus friedlich nebeneinander gespielt, auch am selben Spielzeug ohne Neid und Ärger. Aber so richtig "zusammen" dann doch nicht. Das kam später. Und da merke ich auch, dass Jungs und Mädchen doch auch unterschiedlich spielen. Da spielen meine Töchter trotz Altersunterschied eher zusammen als das Zwillingspaar.

  • Hallo Mitzi


    Meine Damen waren damals auch nicht so eng miteinander und haben eigentlich nie miteinander gekuschelt oder wollten gar in einem Bett zusammen schlafen…. Als sie vier waren, durften sie entscheiden ob sie ein Spiel- und ein Schlafzimmer haben oder jeder sein eigenes Zimmer. Und sie entschieden sich für jeder sein eigenes Zimmer sm_;

    ich hab das wie du, bei anderen immer gehört wie toll sie miteinander sind, die anderen Zwillinge und wie sie kuscheln und sowas…


    Sie haben zusammen gespielt und gestritten wie normale Geschwister _flöt_


    Es gab Zeiten da hätte ich mir gewünscht, sie würden in getrennte Klasse oder Gruppen gehen um nicht 24/7 mit der Schwester zusammen zu sein. Das gibt doch automatisch mehr Streitpotenzial, jedenfalls hier…. Hier wurde viel gestritten…


    Jetzt sind sie 14 und ich würde sie als „schwesterlich befreundet“ bezeichnen… sie zicken sich mal an, halten sich aber immer irgendwie gegenseitig auf dem laufenden. Abends um neun sitzen sie oft in der Küche und quatschen über alles möglich miteinander und essen irgendeinen Snack zusammen _flöt_


    Bei aller sorge deinerseits würde auch ich sagen, alles im grünen Bereich