Hallo, unser Sohn hat ab seinem 2. Lebensmonat auf Grund einer Rechtsdrehung und Linksneigung (Schiefhals) 1x/ Woche ambulant 1h Bobath und Vojta bekommen. Zuhause habe ich die Übungen 3-5x/Tag mit ihm durchgeführt. Wir haben dafür step-by-step-Zeichungen von unser Therapeutin bekommen. Die Vojta- Übungen sind sehr gewöhnungsbedürftig, anfangs weinte er stark und auch die Durchführung sah für mich als Mama sehr brutal aus. Unsere Therapeutin war sehr feinfühlig, ich hatte gleich großes Vertrauen in sie und ihre Arbeitsweise. Sie gab mir das Gefühl, dass wir jetzt gemeinsam durch die Übungen müssen, damit sich keine langfristige Schädigung einschleicht- die viel schlimmer ausfallen kann, als ein halbes Jahr Vojta. Trotzdem musste ich mich sehr zusammenreißen, dass ich nach der 1. Behandlung nicht mit meinem Sohn mitheulte und auch zuhause ist mir die Umsetzung der Übungen anfangs nicht leicht gefallen. Wichtig ist, dass Du Deinem Kind vermittelst, dass Du da bist. Stell Dich während der Behandlung so hin, dass es Dich sieht, lobe und verstärke es laut positiv. "Toll machst Du das, Mama ist da, gleich hast Du es geschafft, ja, das ist anstrengend, aber prima machst Du das, Koch das Köpfchen, sehr schön, etc." Die Durchführung der Übungen ging bei uns recht schnell, das Baby war nackt, nachdem die Übungen komplett durchgeführt sind (ca. 5 Minuten), konnte ich mein Baby sofort hochnehmen, kuscheln und weiter loben. Er hat sich sehr schnell beruhigt und gut auf die darauf folgenden Bobath- Übungen eingelassen. Bobath habe ich als sehr schön und gemütlich erlebt. Wechselkleidung übrigens nicht vergessen, denn meist wird nach Vojta in hohem Bogen gepieselt An die Vojta- Übungen war mein Sohn dann auch nach kurzer Zeit gewöhnt und hat nicht mehr geweint. Meiner Ansicht nach steht und fällt die Bindung zu den Kindern nicht mit Vojta. Ich würde meine Kinder nie schreien lassen und bin deshalb auch während der Übungen ganz nah an meinem Sohn dran gewesen. ich denke, genau das macht den Unterschied: Bist Du an seiner Seite, baust es auf, tröstest es anschließend oder gibst es ab, setzt Dich in die Ecke und läßt Dich Therapeutin arbeiten. Wir hatten große Erfolge mit der Therapie und ich würde sie jederzeit wieder durchführen.
LG, Nadine