Beiträge von blue73

    Ich würde auch raten, dass ihr Mal nach einem Hobby schaut, was ihr Selbstbewusstsein stärken kann und wo sie auch noch einmal andere Freundinnen ggf. kennenlernen kann. Meine Mädels waren immer sehr beliebt, eher "zu sozial" und haben sich körperlich nie gewehrt. Ihnen hat Taek-won-do sehr geholfen und auch der Fußball, wo sie auch mal "Körpereinsatz" zeigen müssen im Sinne von körperlich gegenhalten. Ein guter Nebeneffekt war, dass sie ein ganz anderes Selbstbewusstsein bekamen, auch durch die ständigen Spiele mit anderen Mannschaften, gegen Jungs, die viel rauer spielten etc..


    Ich kann das also sehr empfehlen für mehr Selbstbewusstsein. Obwohl unsere Kinder schon Jahre vor Schulbeginn das Schreiben begannen haben wir uns gegen eine vorzeitige Einschulung entschieden, eben, weil wir dachten, dass es aufgrund der emotionalen Reife vielleicht schwieriger werden könnte für die Zwei. Sie hatten auch ein Mädchen in der Klasse (die Jüngste), die immer aussen vor war, weil auch ihre emotionale Reife einfach 2 Jahre hinter den anderen lag. Meine haben sie immer versucht zu integrieren, aber es war bis zum Schluss der Grundschule schwierig für sie und wird sicher nicht einfacher jetzt, wo viele schon in die Pubertät kommen. Hatte sie am Anfang noch "Welpenschutz", war es später oft so, dass sie ausgegrenzt wurde, weil sie sich "verhielt wie ein Baby" wie die Klassenkameraden es überspitzt auf den Punkt brachten. Kognitiv hatte sie nie ein Problem mitzuhalten, aber war nie wirklich Teil der Gruppe. Bei der Tochter meines Patenonkels (ebenfalls früher eingeschult und dann noch eine Klasse übersprungen) war es ähnlich.


    Ich denke daher, dass es weniger etwas mit sozialen Problemen zu tun hat, als vielmehr damit, dass sie sozial eben noch unreifer ist als ihre Klassenkameradinnen und dadurch ggf. einfach total überfordert. Therapiewürdig ist für mich nur nicht-altersgerechtes Verhalten. Das, was Du schilderst hört sich für mich altersgerecht an, nur dass sie eben von anderen Kindern umgeben ist, die sozial/emotional schon reifer, weil älter sind. Leider wird das immer unterschätzt. Ja, auch kognitive Unterforderung KANN zum Problem werden. Völlig unterschätzt wird häufig, dass die soziale Überforderung aber eben auch zum Problem werden kann.

    Na, ja, hier in der Grundschule meiner Kinder wurde einige Zeit drauf verwandt den Kindern die Suche im Wörterbuch beizubringen. Hab ich zuletzt in meiner Schulzeit reingeschaut...
    Dafür haben meine Kinder dann der Lehrerin die Tipps bei den Videokonferenzen erklärt..

    Letztens kam wieder diese Sendung, wo Kinder alte Geräte erraten mussten. Es wurde ein Plattenspieler vorgeführt. Meine A.: „Ah, dass kenn ich... wie hieß das noch gleich? Ah, ja Grammophon, aber da fehlt das Rohr, dass aussieht wie bei einer Tuba.“ M:“ Ach ja stimmt, kenn ich auch aus den Dick&Doof-Filmen.“

    Der Wunsch nach einem eigenen Zimmer kam bei meines Mädels (eigentlich nur bei M) kurz vor Schuleintritt auf. Bis dahin schliefen sie zusammen in einem kleineren Zimmer und hatten ein weiteres, gemeinsames Spielzimmer (großes Zimmer). Um A. zu überreden hat M. ihr angeboten das größere Zimmer zu nehmen und so ist es bis heute. Hätte das nicht so geklappt, dann hätten wir wohl gelost und alle 2 Jahre mal gewechselt.
    Ohne getrennte Zimmer wäre ich hier wohl mit meinen Nerven am Ende. Sie haben sich seit ca. 1,5 Jahren öfter in den Haaren und dann hilft nur, dass jede in ihr Zimmer geht. Sie genießen nun auch öfter mal Zeit alleine in ihrem Zimmer und ich denke, dass das noch zunehmen wird (sie werden Ende des Jahres 10 Jahre alt). Streitpunkt ist aber dennoch oft, dass A. die gemeinsamen Mäuse bei sich im größeren Zimmer hat, M. aber natürlich auch ohne Erlaubnis mal zu ihrer Maus will.
    Wir haben knapp 150 qm Wohnfläche + 50 qm Wohnkeller zur Verfügung. Plan ist, dass wir Eltern demnächst mal unser Schlafzimmer in unser aktuelles Büro (Dachgeschoss, knapp 50 qm) verlegen, später soll dort auch ein weiteres Badezimmer entstehen. Bis es soweit ist, werden wir oben Schlafzimmer und Büro trennen.
    M. bekommt dann unser aktuelles Schlafzimmer, was dann wiederum ein wenig größer ist als das von A. (dafür hat A. dann die schönere Aussicht in den Garten). Das Zimmer was M. jetzt bewohnt wird dann entweder kleines Büro oder Gästezimmer. Rest des Büros wandert dann in den Keller.
    Am Wochenende schlafen die Kinder zusammen in einem Bett (Kopf an Füßen der jeweils anderen). Wenn der "Umzug" von M. vollzogen ist bekommen sie neue Betten, mit einem Ausziehbett darunter.
    Ein/zwei Jahre hoffen wir das aber noch aufschieben zu können. Man merkt aber schon, dass M. mit mehr Platz liebäugelt: Ständig räumt sie ihr Zimmer um und überredet auch immer mal ihre Schwester die Zimmer für einen Tag zu tauschen....
    Dennoch denke ich, ist das ein echtes Luxusproblem. Zur Not -wenn wir den Platz nicht hätten - müssten sie auch in einem Zimmer eben auskommen. Dann denke ich aber, dass es wichtig ist, dass jeder seine Seite hat und es Vorrichtungen gibt, dass man sich auch mal abschotten/aus dem Weg gehen kann. Hier wird auch der Computer mittlerweile recht rege genutzt (für Recherchen, zum Geschichten schreiben, Lernen und selten auch mal zum Spielen), den wir aber im Büro für die beiden stehen haben. Computer möchte ich bei den Kindern noch nicht im Zimmer haben (wenngleich sie natürlich auch oft mal ein Tablet bei sich im Zimmer haben). Dadurch haben sie noch einen weiteren Ausweichpunkt ausserhalb ihres Zimmers. Ein Kellerraum soll nun auch noch etwas wohnlicher eingerichtet werden. Denke dann können sie sich auch dahin zurückziehen...Will damit sagen, dass es manchmal ja schon reicht, dass man noch andere Ausweich/Rückzugsmöglichkeiten schafft, vielleicht in einer Ecke irgendwo im Flur mit kleinem Computertisch oder Sitzsack/Leseecke, wenn man wenig Platz hat.
    Im Sommer sind sie die meiste Zeit draussen, aber im Winter finde ich das schon gut, dass sie Rückzugsmöglichkeiten haben, zumal sie sich immer mehr auch mit ruhigen Sachen drinnen zu beschäftigen beginnen (lesen, Computer, zeichnen, schreiben).

    Aber sie können auch anders. Neulich musste der Bruder eine Nacht im Krankenhaus bleiben und ich dachte sie genießen die Exklusivzeit mit einem Elternteil. Denn das ist auch großes Streitthema. Wer darf was mit Mama/Papa alleine machen. Aber nein, jeder hat um den anderen geweint.
    Außerdem wollen sie beim einkaufen immer was für den anderen mitbringen, oder wenn sie irgendwo etwas geschenkt bekommen. Luftballon, Fleischwurststück, die Nachbarin verteilt irgendetwas....... fragen beide immer ob sie auch etwas für den anderen bekommen. Und sie heben es dann auch für den anderen auf.
    Außerdem halten sie bei anderen Kindern zusammen und verteidigen sich gegenseitig. Wenn einer krank ist geht es auch eigentlich, da können sie sogar richtig nett zueinander sein. Einfühlsam und emphatisch. Aber wehe sie sind beide fit und zusammen, da wird sich nicht mal der Dreck unterm Fingernagel gegönnt.......


    sm_daumen Ganz genau wie bei uns - nur einschränkend zu sagen: Sie streiten sich nur zu Hause. NIE, wenn wir unterwegs sind und es etwas Neues zu entdecken gibt.

    Aktuell ist es wieder sehr anstrengend, wegen jeder Kleinigkeit wird sich gestritten, am Abend liegen sie aber zusammen im Bett.


    _hrh_sm_daumen Exakt. Sie quetschen sich tatsächlich zusammen in ein Bett... _wswsw_ EGAL wie eng es ist.


    Das sie getrennte Zimmer haben, hat die Sache damals auch entspannt. Denn die größte Strafe ist, dass sie dann jede in ihrem Zimmer bleiben müssen, wenn hier wieder die Fetzen fliegen udn sie es nicht vernünftig geklärt bekommen. Das halten sie keine 3 Minuten durch.... dann schleicht sich eine ins Zimmer der anderen und es wird sich vertragen.


    Ist es eigentlich nur bei FFTS-Kindern so? Das Wichtigste scheint immer das Essen zu sein. Man könnte meinen unsere Kinder würden nicht genug zu essen bekommen zu Hause. Heute morgen, erster Tag vom Fussballcamp und die wichtigsten Fragen sind: Was gibt es zu essen, wird es schmecken, werden wir davon satt? Vorsorglich wurde zu Hause gefrühstückt... obwohl es im Camp auch Frühstück gibt_wswsw_ Manchmal frage ich mich, ob diese intrauterine Versorgungskonkurrenz so tief sitzt, das deswegen auch die Konkurrenz um Essen selbst heute immer so groß ist?

    Das ist schön zu hören, Franziska. Sie werden es sicher wie meine sehr genießenen nun immer richtig angesprochen zu werden. sm_daumensm_daumen War/ist wie gesagt bei uns auch das Einzige was wirklich hilft, damit andere sie schnell auseinander halten können. Das Blöde ist nur, dass dann immer eine kürzere und die andere wesentlich längere Haare tragen muss, sonst funktioniert es nicht. Meine M. hat die Haare nun schon wieder bis über die Schulter und dann werden sie schon wieder extrem viel verwechselt, obwohl A. die Haare bis zum Po und damit wesentlich länger hat.
    Meine Erfahrung ist, dass bei einer die Haare mindestens Kinnlänge haben müssen und die andere länger als Schulterlang dann. Dann funktioniert es am Besten... Aber mit kinnlangem Haar ist es blöd, weil man keinen Zopf machen kann beim Sport... _nullahnung_ Also der Weisheit letzter Schluss ist es bei uns daher immer noch nicht...

    Jetzt: Die Kinder gucken Bambi im TV. Ich merke an, dass ich das als Kind im Kino gesehen habe. Erstaunter Ausruf meiner Tochter A.: "Waaas, sooo lange gibt es schon Kino?" 8_h Autsch....


    Sehr schön auch die Anmerkung des Forums, als ich in diesen Thread schreiben wollte: Ich werde begrüßt mit:


    "Achtung" Die letzte Antwort dieses Themas liegt bereits mehr als 428 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.


    Ja, vielleicht sollte ich einen "neuen" Thread eröffenen, der dann heisst "Wann ich mich uralt fühle..." _hrh_

    Ich habe eine ganz klare Position gegen jede Art von Erziehungsstilen und laissez faire ist nun mal auch ein "Erziehungsstil", wie auch der antiautoritäre oder der demokratische - keine Ahnung, wieviele Erziehungsstile es noch gibt


    Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn doch nach Deiner Definition alles Erziehung ist, was Kinder in die Richtung entwickelt, die die Eltern für richtig halten, dann müsstest Du doch voll hinter Laissez-faire stehen. Laissez-faire ist NICHTS anderes als KEINE Erziehung in der von dir genannten Definition. Alle Eltern die ich von früher erlebt habe (und in den 70er Jahren wurde ja viel danach erzogen, jedenfalls habe ich viele Schulfreundinnen gehabt, bei denen das praktiziert wurde), die nach dem Stil "keine Erziehung" erzogen haben (was dann von der Allgemeinheit mit "Laissez-faire" betitelt wurde) haben doch genauso erzogen, wie Du es bislang unter "keine Erziehung" propagierst.


    "Laissez-faire" fällt nur dann unter die Kategorie Erziehungsstil, wenn man die Definition von Erziehung nicht so eng fasst, und Erziehung sieht, als das Bemühen von Eltern ihren Kindern bestmögliche Bedingungen zu schaffen, dass sich diese optimal entwickeln können. Und genau DAS ist für mich Erziehung. natürlich gibt es unendlich viele Erziehungsstil, dass liegt in der Natur der Sache.

    Ich habe im Fernsehen (so glaube ich) einen Ausschnitt gesehen, es wurden Szenen gezeigt und auch Interviews mit Eltern, die bestätigten durch die "Elternschule" viel gelernt zu haben. Mehr habe ich nicht gesehen udn mehr werde ich mir auch nicht anschauen, alles was ich im weiteren schreibe bezieht sich auf das was ich gesehen habe. Ich habe damals angewiedert weggeschaltet.
    Warum? Wahrscheinlich aus dem selben Grund, warum es so heftig diskutiert wird: Ich halte von Erziehung mit Zwang nichts. Auch bei Extremfällen würde ich hoffen, dass man Alternativen findet. Was ich schockierend fand, war, dass die Kinder in diesen Situationen öffentlich gezeigt/vorgeführt werden. Ich finde daher auch, dass es nicht gesendet werden sollte, weil eine Veröffentlichung ohne das Einverständnis der Kinder erfolgt und das auch nicht in ihrem Sinne sein kann. Ich finde es verletzt die Würde der Kinder, das ganz Deutschland ihnen in diesen Sitautionen zuschaut. Es ist demütigend. Das geht gar nicht.
    Dennoch: Ich finde den Umgang und wie es z.T. diskutiert wird, viel zu extrem, vor allem sehr unsachlich an vielen Stellen . Diesen Nazi-Vergleich im Kommentar fand ich z.B, völlig unpassend und auch nicht richtig. Schwarze Pädagogik reicht viel weiter zurück und leider muss ich sagen, dass ich da eher eine lange kirchliche Traditionen hinter sehe (Jeder der Angehörige hat, die früher in kirchliche Einrichtungen gingen wie Intenate, Schulen, Kinderheime weiß sicherlich was ich meine) und es ist im Rahmen der Thematik und der Auseinandersetzung mit der schwarzen Pädagogik auch vieles erst ans Licht gekommen.
    ABER und da bin ich ganz bei Pamuze, ich denke, dass zunächst der größte Fehler ist, dass nicht deutlich wird/wurde bei der Ausstrahlung und auch durch die Bezeichnung "Elternschule", dass es hier um wirkliche tiefgreifende "Störungen" geht. Wenn es entweder die Option Zwangsernährung gibt (dies ist wohl der größte Zwang, wie der Name schon sagt, weil demjenigen jegliche Macht nimmt, selbst zu entscheiden, ob er isst oder nicht) oder eben scheinbar nur diese Art des Zwangs wie er in der Dokumentation gezeigt wird, erscheint es der Klinik legitim. Das kann ich nachvollziehen. Bevor Ihr mich und Pamuze steinigt möchte ich folgendes Beispiel anführen, um es zu verdeutlichen:
    Ich habe mehrere Jahre in einem Kinderheim mit "schwererziehbaren" Kinder und Jugendlichen gearbeitet. Es gab z.B. einen Jungen, der in seinen Wutanfällen, regelmäßig sich selbst blutende Verletzungen zufügte, seine Brille und andere Sachen zerstörte. Gerichtlich war den Erziehern erlaubt in solchen Situationen bei ihm einen Haltegriff zu seiner und der Sicherheit anderer durchzuführen (man setzte ihn auf den eigenen Schoß, soweit man dazu körperlich in der Lage war, schaute ihn an, redete ganz ruhig mit ihm und hielt ihn dann - natürlich gegen seinen Willen - fest). Ich habe diesen Griff nie angewandt, weil es gegen mein Innerstes ging. Ich konnte aber verstehen, dass man es tat und auch warum (um den Jungen davor zu schützen, sich selbst, andere zu verletzen, Sachen zu zerstören). Ich habe für mich einen anderen Weg gefunden, der zu meinem Gefühl, von dem "was richtig ist" besser passte. Aber auch dieser Weg war riskant und wenn er nicht geklappt hätte, hätte es natürlich passieren können, dass das für mich auch unangenehme Folgen hätte haben können, wenn er sich dann bös verletzt hätte (und ich hätte mir wohl auch ziemliche Vorwürfe gemacht). Und ja, auch ich war in der Situation dann unsicher, ob ich es so durchziehen sollte. Ich denke, das ist normal. Mir war klar, dass er es gewohnt war dieses (selbst)zerstörerische Verhalten einzusetzen um seinen Willen durchzusetzen (was ich im Übrigen normal finde, dass Kinder versuchen auch ihren Willen durchzusetzen). Er hat versucht Macht auszuüben (natürlich überhaupt nicht bewusst), weil er damit früher oft durchgekommen ist und auch keine anderen Möglichkeiten kannte, zu versuchen seinen Willen anders durchzusetzen.
    Ich habe versucht dieses System der Machteskalation zu durchbrechen, indem ich mich dem komplett entzogen habe. Als er es das erste mal versuchte seinen Willen vehement gegenüber mir durchzusetzen und anfing seinen Kopf irgendwo gegen zu schlagen und dabei schrie: "Ich mach meinen Kopf kaputt, ich mache meine Brille kaputt, ich mache alles kaputt" und dann seine Brille runterriss in seine Hände nahm und mich erwartungsvoll anschaute, habe ich nur gesagt: "Das tut ja nur Dir weh, nicht mir; wenn Deine Brille kaputt ist, dann siehst Du eben nichts mehr. Das musst Du selber wissen." Dann habe ich mich rumgedreht und bin aus dem Zimmer gegangen. Ich habe gehört, wie er mit dem Kopf nochmal irgendwo gegen geschlagen ist, weiter brüllte, dass er sich veletzen und die Brille zerstören würde und ich war sehr versucht wieder umzukehren. Aber die einzige Option, die ich dann noch gehabt hätte ihn abzuhalten, wäre das Zwangshalten gewesen und das wollte ich nicht. Ich bin sitzen geblieben in meinem Zimmer (Tür offen) habe Blut und Wasser geschwitzt und gewartet. Dann kam er irgendwann, wieder ganz ruhig, Brille ganz und meinte zu mir: "Wieso ist Dir das egal, wenn ich mir selbst weh tue? Den anderen ist das nicht egal." Ich habe ihm gesagt, dass es mir nicht egal ist, aber ich mich damit nicht erpressen lasse und es ihm nur selbst schadet. Ich habe ihm dann nochmal erklärkt/begründet, warum ich ihm etwas abgeschlagen hatte (worauf er dann seinen Wutausbruch bekommen hatte) und ihn gefragt, ob er das nachvollziehen kann und das ich das nicht mache, um ihn zu ärgern, sondern alles tue, damit es ihnen allen gut geht. Dann haben wir uns den Arm genommen und dann war es gut. Ich bin bei allen seinen späteren Wutanfällen ruhig geblieben und bin aus der Situation raus und danach haben wir uns in Ruhe unterhalten. Bei mir hat er sich nie verletzt, seine Brille blieb immer heil, nur ein paar Sachen gingen zu Bruch bzw. bekamen Schrammen. ABER: Das hat nur bei mir geklappt, weil ich es direkt von Anfang an so gemacht habe. Die Erzieher/Erzieherinnen, die sich am Anfang auf das "Machtspiel" eingelassen haben, also versuchten ihn abzuhalten, hatten keine Chance mehr ihm gegenüber mit solchem Verhalten etwas zu bewegen.
    DAHER: Ich gehe davon aus, dass die Eltern sich bislang immer auf diese Art des Versuchs den eigenen Willen durchzusetzen eben auf der Machtebene eingelassen haben, bzw. versucht haben zu agieren bzw. dem entegen zu wirken. Wenn ein Kind weiß und es schon immer so gewohnt ist, dass Essen bzw. Essen verweigern Mama/Papa dazu veranlasst alles zu versuchen es zum Essen zu bekommen, dann wird es schwer, das System dauerhaft zu durchbrechen. Ich denke nicht, dass es unmöglich ist, aber es würde lange/länger dauern, das erlernte Verhalten anders als auf der Machtebene zu durchbrechen, wenn die Eltern mit dem Kind interagieren. Es ist fraglich, ob bei manchen dieser Kinder die Zeit dazu da ist (bzw. dass es funktionieren würde, wenn sie mit den Eltern wieder allein zu Hause wären) und es würde dann auf Zwangsernährung hinaus laufen, was das System nicht dauerhaft durchbrechen würde. Ich kann mir daher vorstellen, dass deswegen dennoch unter Aufsicht in der Klinik auf der Machtebene agiert wird in diesen schweren Ausnahmesituationen, um einmal deutlich zu machen, dass das Kind auf dieser Schiene nicht mehr "gewinnen"/sich durchsetzen wird. Es ist aus meiner Sicht die letzte Option, die man dort zieht, um dann einen Neuanfang starten zu können und zu verhindern, dass es weitere Essenskämpfe geben wird. Allerdings ist die Gefahr extrem groß, dass die Eltern denken, dass sie so nun alle "Probleme" lösen können und eben keinen guten Umgang mit den Kindern finden und sich schon bald eine neue Baustelle auftut und man wieder in eine Machtspirale kommt.
    Und eine Dokumentation mit dem Namen "Elternschule" suggeriert dann auch, dass das die normale Standardmethode wäre und nicht die letzte Reißleine, die man zieht, wenn sonst nur noch Zwangsernährung im Raum steht, um bei der Essenthematik zu bleiben.


    Hmm, eine Anzeige? Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist. Den Verweis finde ich irgendwie unredlich. Natürlich muss ermittelt werden, wenn eine Anzeige erfolgt. Ich geheallerdings davon aus, dass man nichts finden wird, was "strafbar" ist und man es therapeutisch begründen können wird. Deswegen muss es nicht unbedingt immer richtig bzw. alternativlos gewesen sein im Sinne des Kindes. Nach aussen wird man bei der Einstellung sicher sagen, dass an der ganzen Sache gar nichts dran war. Ich glaube nicht, das damit irgendwem geholfen ist bzw. das im Sinne der Kritiker ist. Einen therapeutischen, SACHLICHEN Diskurs, die Prüfung von Alternativen, fände ich an der Stelle viel hilfreicher. Und ganz klar würde ich die Medien bitten ganz unabhängig davon, die Ausstrahlung einstellen zu lassen, weil die Kinderwürde durch die Ausstrahlung nicht geachtet wird. Ich weiß nicht wie es rechtlich ist, ich würde mir aber wünschen dass eine Ausstrahlung verhindert werden könnte mit Bezug auf Artikel 1, Absatz 1, Grundgesetz. Die Kinder können noch nicht für ihre Rechte eintreten, die Eltern tun es in dem Fall nicht, insofern sollte der Staat es tun.
    Das ist meine Meinung.


    Ein Zitat von Jesper Juul:
    Faustregel: Wenn Sie eine Methode für Ihr Kind in Erwägung ziehen,
    sollten Sie zuerst darüber nachdenken, ob Sie diese auch bei Ihren besten Freunden anwenden würden.
    Wenn die Antwort ein “Nein” ist, dann ist es wahrscheinlich auch eine schlechte Idee, diese Methode bei einem Kind einzusetzen.


    Es sei denn, Sie gehören zu dem Teil der Erwachsenen, die noch nicht erkannt haben, dass Kinder echte Menschen sind.”
    (Jesper Juul, 20.9.2014) “


    Ich finde die Aussage nicht ganz treffend. Ich würde sagen: Wenn Sie eine Methode für Ihr Kind in Erwägung ziehen,sollten Sie zuerst darüber nachdenken, ob Sie es rückblickend gut gefunden hätten, dass man diese Methode bei ihnen als Kind angewandt hätte.
    Wenn die Antwort ein “Nein” ist, dann ist es wahrscheinlich auch eine schlechte Idee, diese Methode bei einem Kind einzusetzen.
    Es sei denn, Sie gehören zu dem Teil der Erwachsenen, die noch nicht erkannt haben, dass Kinder echte Menschen sind.


    Ich finde es falsch, das Kind mit einem Erwachsenen (besten Freund) gleichzusetzen. Ein Kind, denkt noch nicht wie ein Erwachsener, es kann es noch nicht, daher hinkt der Vergleich und eben auch die Auswahl der möglichen Methoden. Viele Probleme (und noch viel mehr wunderbare Momente) gäbe es gar nicht, wenn sich ein Kind so verhalten und so denke würde wie der beste Freund. sm_; . Mein bester Freund ist in letzter Instanz selbst für sich verantwortlich, für mein Kind und sein Wohlergehen bin aber letztlich ich verantwortlich bis es erwachsen ist. Manchmal muss ich für mein Kind Entscheidungen treffen und sie auch durchsetzen, obwohl mein Kind darüber sauer ist in der Sitaution, weil es die Entscheidung dann noch nicht nachvollziehen kann. Mir ist wichtig und das ist mein Anspruch, dass es die Entscheidungen für richtig erachten wird, wenn es dazu später die Reife hat. Da auch ich als Mutter nicht unfehlbar bin, wird das auch nicht in allen Fällen vielleicht so sein, dass die Kinder es später gutheissen werden. Das ist das Los des Elternseins...

    Stufe 1: Da die Puzzlematten immer so grottenschlecht abschnitten bzgl. Ausdünstungen haben wir Öko-Tex Yogamatten gekauft und den ausgepolsterten Teil des Wohnzimmers mit Laufgitterelementen (Krabbelpark) abgesperrt.
    Später haben wir die Taktik geändert (Stufe 2) und hatten die Yogamatten als Unterlage für eine Kuschelecke und statt dessen die Sachen mit Laufgitterelementen abgesperrt an die die Kinder nicht dran sollten (Fernseher, Bücherregal etc.). Im Kinderspielzimmer hatten wir zwei Kinderteppiche auf denen sie auch schön spielen konnten.
    Stufe 3 war dann dass wir nichts mehr abgesperrt hatten sondern nur noch besonders gefährliche Kanten mit Polsterungen versehen haben.

    Du Arme, lass Dich erst mal _lobi_ trösten. Ich glaube jede Mama hier weiß, wie stressig solche Morgen und Abende sein können.
    Ich würde Dir raten flexibel zu sein, zu beobachten und auszutesten, was bei Euch gut funktioniert und was nicht. Wir haben unsere Morgen- und Abendrituale eigentlich ständig angepasst, denn die Kinder entwickeln sich ständig weiter und auch die Anforderungen und Rahmenbedingungen ändern sich ja ständig. Also ganz wie im Job, wird hier alles städnig auf den Prüfstand gestellt und die Prozesse sowohl verbessert, als auch ggf. radikal umgeschmissen und neue eingeführt.
    Für unsere Kinder kann ich sagen, dass bei der Morgen- und Abendroutine das Wichtigste ist, dass man möglichst wenig Stress hat bzw. erzeugt. Das hieß (und heisst) für mich (auch als Jemand der eher zu den Eulen gehört): Ich stehe viel früher auf, wecke die Kinder auch früher, damit wir hier alle dafür dann länger Zeit haben fertig zu werden. Anfangs dachte ich es wäre besser, dass wir alle so lange wir möglich schlafen, aber das hat mehr Stress erzeugt als alles andere. Wenn dann Jeamnd ganz arg schlecht gelaunt ist, ist dann auch einfach mal Zeit noch 10 Minuten länger im Bett rumzudruseln oder die schlechte Laune wegzukuscheln. (Oh, ja, das hilft bei uns bis heute: Wenn ein Kind gar schlecht drauf ist, dann spreche ich das offen an und frage, ob wir die schlechte Laune mal wegkuscheln sollen. Kind in den Arm nehmen kurz kuscheln und dann ist die schlechte Laune weggekuschelt. DAS kann ich aber auch nur so souverän managen, wenn ich zu dem Zeitpunkt eben auch schon voll wach und mit meinen Morgenarbeiten fertig bin, ansonsten würde es mich stressen und zu weiterer Eskalation führen ggf.
    Ich dusche seit die Kinder da sind immer bevor sie aufstehen (mittlerweile sind sie groß und es geht auch, dass ich dusche nachdem ich sie das erste Mal geweckt habe; dann erinnere ich ggf. nach dem duschen das zweite Mal). Das ist für alle entspannter. Sobald beide wach und aufgestanden sind kann es auch heute noch passieren, dass sie aneinander geraten im müden Kopf, wenn ich nicht da bin und frühzeitig unterbinden kann. Ja, sie können das natürlich untereinander klären, aber im müden Kopf morgens wird das laut und stresst alle Anwesenden hier sehr. Insofern versuche ich das als Stressor eben zu vermeiden. Ausserdem hilft hier auch gut (schon immer): Musik zum Aufwachen (natürlich welche, die direkt gute Laune macht).
    Irgendwann bin ich auch dazu über gegangen ihnen einen Anreiz für schnelles Fertigmachen zu geben. Also: Wenn sie morgens fertig sind mit allem, dann dürfen sie noch etwas schönes machen (spielen, sich noch 5 Minuten etwas im Fernsehen anschauen, Buch vorlesen, was auch immer). Das gilt auch für abends. Vorgelesen wird nur, wenn noch Zeit dafür ist.
    Ich finde, dass es den Kindern hilft zielorientierter zu werden und sich selbst mit etwas Positivem zu belohnen (ich finde das hilft für's ganze Leben). Wenn sie zu lange trödeln, dann fällt die Zeit auch mal seehhr kurz aus, wo sie noch etwas machen können oder sie können ggf. auch gar nichts mehr machen.


    Also ich würde Dir raten: Überlege, was helfen würde, dass Du in den Situationen selbst keinen Stress hast (also z.B. vor allen aufstehen und Dich fertig machen - ggf. legst Du Dich dann halt nochmal hin für eine halbe Stunde, wenn die Kinder in der Kita sind) und entspannt die Kinder in den Morgen begleiten kannst. Dann schau mal, was Deinen Kindern hilft möglichst wenig Stress morgens zu haben. Vielleicht müssen sie auch erst etwas essen und dabei aufwachen, bevor sie sich dann aufgewachter anziehen können o.ä.. Was in dem Alter Deiner Kinder auch immer super geholfen hat bei meinen ist... Humor, kitzeln, spiegeln, alles was die Kinder zum Lachen bringt sm_; Dafür musste ich aber eben auch entsprechend wach sein und nicht gestresst, sonst ist das schwer... Oh, und die Stofftiere waren hier immer hilfreich. Sie haben die Kinder z.B. auch morgens geweckt, sich über den Mundgeruch der Kinder beschwert (lustig), wenn die so gar keine Lust zum Zähneputzen hatten). Wenn es ganz schnell gehen muss, dann ahben wir auch schon mal Wettanziehen gemacht: Also um die Wette angezogen, wobei ich bis heute natürlich immer knapp verliere sm_; . Zumindest die eine bekomme ich damit immer (sie kann sich einem guten Wettstreit nicht entziehen).
    Abends...: Abendessen nach 18 Uhr ist hier einfach eine schlechte Idee, da sind sie zu schlecht gelaunt werden und das Essen dann echt unentspannt ist bzw. es wird bis zum Bett gehen dann auch zu stressig. Ausserdem brauchen sie auch das Toben mit meinem Mann bis heute nach dem Essen. (Ja, es putscht sie erst mal hoch, aber die restlichen Routinen bringen sie dann auch wieder runter. Aber das muss ja auch nicht für alle Kinder gleich gut passen, wie gesagt.) Wenn er nicht da ist, dann spielen wir ein wenig Ball im Garten (als sie klein waren habe ich sie hier bei uns immer im Kreis laufen lassen und dann immer nach einer gewissen Zeit "Kommandos" gerufen wie: "auf dem Po rutschen", "auf einem Bein springen", "Zeh an die Nase" etc. und dann immer wieder weitergelaufen bis zum nächsten Kommando, das haben sie gliebt und man konnte sie ein bischen auspowern dadurch). Lesen funktioniert bis heute am besten mit der klaren Regel: Einer liest und der andere darf sich nicht muckern oder muss raus. Dann Wechsel.


    Ich wünsche Dir weiter gute Nerven und wollte noch kurz dazu sagen, dass Deine Kinder natürlich jetzt auch in der Phase sind, die einfach am stressigsten ist rückblickend. Sie haben schon ihren Dickkopf, aber eben noch nicht die Einsichtsfähigkeit bzw. noch nicht die Möglichkeit ihre Emotionen gut selbst zu regulieren. Bald wird es besser... glaub mir...!

    Nur ganz kurz:


    Osteopath!!! Atlastherapie!


    Das unterschreibe ich 100%ig! Sowohl meine Kids, als auch eine Tochter meiner Freundin sowie 2x Zwillinge von Bekannten: Bei uns allen war 1! (Bzw. 2) Atlastherapie nach Diagnose bei spezialisierten Kinderorthopäden (auch Osteopath, spezialisiert u. a. auf Atlastherapie) notwendig um danach völlig ausgewechselte Kinder zu haben. Ich bin diesem Forum und den Tippgebern damals so unendlich dankbar, dass sie mir den Tipp haben und ich diesen auch weitergeben konnte. Meine Kinder haben am gleichen Tag erstmals länger als 3 Stunden am Stück geschlafen und sich noch am gleichen Tag juchzend erstmals gedreht. Die Tochter meiner Freundin krabbelte eine Woche nach der Therapie endlich.
    Gib mal Atlastherapie in der Suche ein, dann findest Du ausführliche Berichte dazu. Unser Kinderarzt hielt Nichts davon - mittlerweile muss er einsehen, dass der Erfolg der Methode recht gibt.

    Schön geschrieben... als wäre man dabei...


    Meine Zeitsparer: Anreize setzen... Der Zweck heiligt die Mittel sm_B
    Seit drei Tagen sind meine zwei Schulmädels innerhalb einer halbe Stunde nach einmaligem (!) Wecken schulgehfertig (inkl. anziehen, frühstücken, abräumen, Zähne putzen, Gesicht waschen, Haare bürsten, Zimmer ggf. noch aufräumen, Rollos hoch, Fenster auf, Bett machen) und das Beste: Alles ganz ohne den morgendlichen Müdelaunestreit oder dass ich hinterher sein müsste.
    Anreiz: Wenn sie "fertig" sind und noch Zeit ist dürfen sie ein 1x1-Spiel (Pferdespiel) auf dem Laptop bzw. Tablet "spielen".


    Ich stehe immer ganz früh auf, setze Teewasser auf, nehme die erste Wäsche raus (auf morgens eingestellt und dann gerade fertig), stelle den Trockner an, Wasser aus, Teeei rein und während der Tee zieht decke ich schon den Frühstückstisch für die Kinder (noch eine Zeitersparnis: Morgens zu Schulzeiten gibt es immer nur Müsli), checke dann meine mails, beantworte ein paar Mails, während das Frühstücksfernsehen im Hintergrund läuft und ich meinen Tee (heiss) trinke, lege den Kindern ihre Sachen zurecht, wecke sie und springe unter die Dusche. Wenn sie angezogen sind bin ich dann fertig und sitze am Frühstückstisch mit den beiden und schmiere ihnen die Brote während sie essen.


    Weitere Zeitersparnis: Ich wasche meine Haare nur jeden 2. Tag (am zweiten Tag sehen sie am Besten aus und da trage ich sie offen), aber duschen muss jeden Tag sein. Noch eine Zeitersparnis: Am ersten Tag föne ich die Haare nur kurz an, ziehe sie glatt, binde sie zu einem Dutt. Trockenshampoo ist mir persönlich ein Graus, da würde ich lieber noch einen Tag warten und am dritten Tag die Haare zum Zopf binden. Habe aber das "Glück" trockene Haare zu haben. Fettig sehen sie erst ab Tag 4 aus, aber so lange würde ich persönlich es nicht durchhalten.


    Ich habe nur zwei Mädels morgens zu organisieren... Chapeau an alle arbeitenden Mütter/Väter, die mehr Kinder unterschiedlicher Altersklassen morgens parallel zu managen haben....
    Musste übrigens sehr schmunzeln... Da ich selbst kein Brot/Brötchen mehr esse und mein Mann für den Wocheneinkauf zuständig ist, habe ich auch manchmal nicht den aktuellen Überblick über die Brotsituation bei uns zu Hause. Da sind die Knäckebrote/Zwiebäcke bzw. meine Reis-/Maiswaffeln auch oft unsere Rettung! sm_;_hrh_ Diese Überraschungsmomente sind mir daher sehr bekannt! _hrh_
    Morgens klappt es bei uns prima. Aber dieses ständige Antreiben der Kinder wie lahme Esel bzw. ständige Nachschauen, ob sie auch das Tun, was sie sollen oder ihnen wieder irgend etwas wichtigeres untergekommen ist (und alles ist wichtiger, interessanter _wswsw_ ) ist bei uns oft abends der Fall.

    Ich schmiere auch meinem Mann die Brote


    Ich habe das auch noch nie wirklich hinterfragt, ist für mich selbstverständlich. Bin ich eine aussterbende Rasse? 8_h sm_lachen1


    Wie unterschiedlich das doch ist. Ich wäre tatsächlich nie auf die Idee gekommen, meinem Mann standardmäßig seine Brote zu schmieren sm_lachen1 (es sei denn er hat es eilig und bittet mich darum, dann mache ich das natürlich gerne). Sonst würde ich mir irgendwie so bemutternd vorkommen, als würde ich ihn wie ein Kind behandeln. _grübelsmilie__nullahnung_ Das man seinen Teenagerkindern die Brote noch schmiert kann ich hingegen gut nachvollziehen: Ich hätte mich übergeben müssen, wenn ich als Kind/Jugendliche morgens mein Schulbrot hätte schmieren müssen bzw. wäre ich einfach ohne gegangen, weil ich Frühstücken und Schulbrote immer als überflüssig empfand. Hatte mir meine Mutter aber eins geschmiert und eingepackt, habe ich es auch ab und an gegessen in der Schule (weil sie sonst so enttäuscht war). sm_; Ich von mir aus hätte sonst bis Mittag nur etwas getrunken.

    Also unsere Kinder bekamen immer die Zähne geputzt, aber ohne Zwang/Geschrei. Sie haben recht schnell verstanden, dass ich da nicht locker lasse (eben wie beim Wickeln).
    Wir hatten immer wieder Phasen, wo wir uns etwas Neues einfallen lassen mussten. Und ich finde auch: Der Zweck heiligt die Mittel.
    Gut geholfen hat hier (je nach Phase):
    Auf dem Schoß putzen (einzeln, dass andere Kind musste warten, insofern war das immer recht erstrebenswert, da man Mama mal allein hatte)
    Geschichte von den Kariesviechern erzählt und Kinder vorputzen lassen, dann hab ich gaaanz wichtig nachgeschaut, ob auch alle Kariesviecher wirklich weggeputzt wurden und natürlich immer welche gefunden, die ich noch wegputzen musste. Das ganze sehr spielerisch, indem ich mit den Viechern gesprochen habe (Ha, Ihr fiesen Kariesviecher denkt wohl Ihr habt Euch gut versteckt, aber haha wir putzen Euch weg).
    Ablenkung: Kinder mit Waschlappen oder Wannenspielzeug in Waschbecken planschen lassen beim Zähneputzen oder auch Bilderbuch angucken lassen, mit IPod spielen lassen etc.
    Zahnputzlied singen (wurde auch immer mal wieder neu gedichtet oder umgedichtet, damit es interessant blieb).
    Elektrische Zahnbürste und Aufsteckbürsten selbst aussuchen lassen.
    Mentholfreie Zahnpasta benutzen
    Als sie älter wurden: Sanduhr gekauft...
    Gutes Gelingen!

    Wenn es so schlecht läuft, würde ich das Töpfchen komplett abschaffen. Wir hatten nie ein Töpfchen, weil ich auf die Sauerei keine Lust hatte, und unsere Kinder haben von vornherein gelernt, dass pullern im Bad auf dem WC stattfindet und nicht in jedem beliebigen Zimmer (wo das Töpfchen halt so rumsteht)


    sm_daumen Ja, genau das Gleiche wollte ich auch schreiben. Dadurch gibt es auch kein Problem. Das Töpfchen kommt doch noch aus den Zeiten der Pipi-Konditionierung der Kinder. Da man keine Lust hatte ständig Windeln zu waschen setzte man als Mutter halt seine Kinder bei jeder Hausarbeit die man so machte und damit fast überall im Haus alle naselang aufs Töpchen. Das braucht man doch heute nicht mehr zu machen. Sobald sie von allein merken, wann sie müssen gehen sie einfach auf die Toilette.

    Schön, dass das umziehen so gut geklappt hat. Bei usn ist es wirklich tausend Mal besser, seit sie eigene Zimmer haben.


    Zum Vorlesen: Wir lesen meist auch gemeinsam im Elternbett bzw. lesen sie abwechselnd mir etwas vor (dann ist die eine die gerade nicht vorliest entweder dabei oder eben auch nicht, wenn sie keine Lust hat).


    Bzgl. Streitigkeiten: Da lasse ich es eskalieren (habe ich im Alter Eurer Kinder auch schon). Wenn es dann eskaliert ist, ist es so laut, dass man es nicht überhören kann. Dann trenne ich sie (jede auf ihr Zimmer). Wenn sich dann die Gemüter beruhigt haben arbeiten wir das Ganze auf.

    Bei einer meiner Töchter war es sich so, dass das Kacka machen zunächst nur in der Windel funktionierte. Sie hat dann auch Bescheid gesagt und sich eine Windel abgeholt. Sie hat sich da mehr selbst den Stress gemacht, dass sie es auf Toilette können wollte. Ich habe ihr gesagt, dass das irgendwann schon klappen würde. Das hat es dann auch. So, wie ich sie verstanden habe, fiel es ihr schwer in der Position auf Toilette das Geschäft hinzubekommen. Sie fand es im Stehen „einfacher“.
    Wahrscheinlich war es einfach eine Umstellung. Gib ihnen einfach Zeit, das kommt schon mit der Zeit.
    Druck (auch wenn es nur Nachfragdn ist) ist da eher kontraproduktiv, weil viel davon Kopfsache ist und die Erwartungshsltung der Eltern, die die Kinder da spüren macht es aus meiner Sicht nicht einfacher. Meine Kinder gingen auch jahrelang nicht auf Fremdtoiletten bzw. nur, wenn die so modern und sauber aussahen wie zu Hause. Ansonsten „ging“ es einfach nicht, selbst, wenn sie eigentlich wollten. Manchmal bin ich viermal hintereinander mit ihnen dann zur Toilette, weil sie gaaanz dringend mussten, aber auf der Fremdtoilette selbst ging dann wieder nichts _hrh_ Kinder sind in solchen Sachen immer ein bischen „neurotisch“, dass ist aber normal. Gib ihnen die Zeit, die die brauchen... Irgendwann sind sie soweit.

    Ich würde Dir raten Dich dringend zu informieren bzgl. Paukenröhrchen-OP. Der Eingriff ist umstritten (bzw. dessen Nutzen zur Nicht-OP). Ich kann nur sagen, dass alle meine Freundinnen in der Kindheit eine Paukenröhrchen-Op angeraten bekamen (alle von demselben Arzt, der dann auch die OP machte) und so furchtbare Schmerzen hatten von der OP bzw. Panik hinterher vor dem Schwimmen, dass ich von deren Traumata so beeindruckt war, dass ich das bei meinen Kindern niemals machen lassen würde. (Vielleicht ist es heute anders, aber da bräuchte es viel Überzeugungsarbeit und entsprechend aussagekräftige Studien, um mich da umzustimmen). Meine A. hatte viele Paukenrohrergüsse, mehrmals Mittelohrentzündung, die Hörscreenings immer mal auffällig, mal unauffällig. Zuletzt waren wir in der Pädaudiologie und bei beiden Kindern ist alles O.K heute und es hat sich ausgewachsen (sind jetzt 8).


    Ich wüsste ehrlich nicht, wie ich es Kindern erklären sollte, wenn ich selbst nicht überzeugt wäre vom Nutzen und nicht wüsste wie es abläuft und wie es den Kindern hinterher geht.


    Das gibt Dir jetzt keine Antwort zu Deiner eigentlichen Frage, aber ich wollte das unbedingt schreiben, damit Du Dich lieber noch einmal informierst und Dich dann informiert entscheidest. Vielleicht gibt es hier ja auch neuere, persönliche und positive Erfahrungen, die Dir weiterhelfen. Ich kann nur vom Hörensagen von durchgehend schlechten berichten.